Aufarbeitung – So werden alte Notebooks wieder schön

Mit Geduld und einigen kleinen Tricks kann man eine Menge tun, damit das alte Gerät wieder wie neu aussieht.

Ist das Notebook in die Jahre gekommen, sieht man ihm das auch äußerlich an. Vieles ist verschmutzt, wirkt „abgegrabbelt“oder ausgeblichen.
Durch häufigen Gebrauch sind die Buchstaben auf einigen Tasten oft kaum noch lesbar. Am stärksten in Mitleidenschaft gezogen ist naturgemäß das „ERNSTL“, die Kombination der am häufigsten benutzten Zeichen. Bei vielen Modellen sind die Tasten auf der eigentlichen Tastenwippe nur aufgeklickt und lassen sich durch vorsichtiges Unterhaken mit einem Schraubenzieher lösen. Diese Bauweise wird von vielen internationalen Herstellern deshalb bevorzugt, weil sich damit, je nach Verkaufsregion, ganz verschiedene Zeichensätze und -anordnungen auf derselben Basistastatur anbringen lassen. (Unsere Fotos zeigen die Arbeiten am Beispiel eines Toshiba Satellite.)
Ist die betroffene Taste entfernt, sollte zunächst mal die darunterliegende Tastenwippe mit Pinsel und Staubsauger (niedrige Saugleistung einstellen) sorgfältig gereinigt werden. Oft finden sich hier dicke Staubflocken und zahlreiche Krümel.
Auf der abgegriffenen, blank gewordenen Taste läßt sich das verschwundene Zeichen kaum dauerhaft ergänzen. Man kann aber einen kleinen Trick anwenden: Mit einer Nadel oder einem winzigen Schraubenzieher können die vorgesehenen Linien sorgfältig vorgeritzt werden. So entsteht eine kleine Rinne, deren Oberfläche läßt sich gleichzeitig etwas anrauhen, wodurch die nachfolgende Beschriftung Halt findet. Mit einem sehr feinen Pinsel und weißer Acrylfarbe kann nun der ursprüngliche Buchstabe wieder auflackiert werden. Das Euro-Zeichen stellt eine besondere Herausforderung dar und erfordert eine extrem ruhige Hand.
Vorsicht bei Tasten mit Überbreite (Großschreibung etc.). Sie sind oft in zusätzlichen Metallbügeln verankert, die dafür sorgen, dass sich die Taste gleichmäßig absenkt, auch wenn man nur an einer Seite draufdrückt. Diese Metallbügel müssen vor dem Wiedereinbau erst sorgfältig in die Taste eingeklinkt, dann mit ihren Enden in die Widerlager rechts und links neben der Tastenwippe eingehakt werden, bevor die Taste wieder auf ihre Wippe aufgedrückt und eingerastet werden kann.
Vor oder neben der Tastatur sind bei Auslieferung häufig mehrere kleine Aufkleber angebracht, die Auskunft über den eingebauten Prozessortyp, das Betriebssystem und weitere Ausstattungsmerkmale geben. Mit der Zeit sind auch sie abgegriffen und unansehnlich geworden. Mal abgesehen davon, dass die darauf einst stolz vermerkten Leistungsdaten mittlerweile nicht mehr viel Eindruck schinden können. Weniger kann mehr sein: Die Schilder lassen sich entfernen, wenn man sie mit einem kleinen Messer vorsichtig an der Ecke anhebt und dann vorsichtig abzieht. Oft handelt es sich nicht nur um Kunststoff-Aufkleber, sondern um Aluminiumplättchen. Arbeitet man unmittelbar auf einer Kunststoff- oder Metalloberfläche, können Klebstoffreste anschließend mit Spiritus oder Terpentin entfernt werden. Ist das Gehäuse jedoch lackiert (z.B. bei Metallicfarben), sollte man mit Chemikalien zurückhaltend sein; sie könnten den Lack beschädigen.
Kunststoffgehäuse neigen mit den Jahren zum Ausbleichen, besonders schwarze Teile tendieren ins Graue und werden matt. Das gleiche Problem kennt man von Autos. Hierfür gibt es im Fachhandel Kunststoffpflegemittel, durch deren Auftrag Stoßstangen, Rückspiegelgehäuse und dergleichen wieder wie neu aussehen. Man sollte Gel bevorzugen und sich die Mühe machen, es mit einem Pinsel sehr dünn aufzutragen. Den Überschuß anschließend mit einem saugfähigen Papiertuch abwischen. Spray ist nicht geeignet, denn es könnte in Schalter und Laufwerksschächte eindringen und dort Schaden anrichten. Auf keinen Fall gehören solche Produkte auf den Bildschirm oder aufs Touchpad.

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