Gehört dein iPhone wirklich dir? „Right to repair“ unter der Lupe
Heutzutage werden fast überall elektronische Bauteile eingebaut, selbst für riesige, robuste Landmaschinen gibt es Softwareupdates, jede generation eines technischen Gerätes wird kleiner und kleiner, so dass (zumindest ich) nicht in der Lage bin noch etwas zu reparieren, wenn ein Kleinteil das zeitliche segnet. Was aber, wenn man eine Lupe und einen feinen Lötkolben besitzt und sogar weiss, wo was hinkommt?
Unmöglich selbst wenn man weiss wie es geht?
Davon abgesehen, dass wir damit hohe Müllberge produzieren wenn wir uns direkt ein neues Gerät kaufen, wenn das „alte“ einen kleinen Fehler hat, gibt es im meisten „Müll“ ja auch noch Wertstoffe, die weiter genutzt werden können. Denn selbst wenn das elektrische Gerät, was einen Defekt hat, von dir nicht selber repariert werden kann, kann man es in Fachwerkstätten reparieren lassen, oder man kann es zum Verkauf anbieten und hoffen, dass ein anderer evtl. noch Ersatzteile davon gebrauchen kann.
Im neusten Video von Marques Brownlee auf YouTube, durchleuchtet er die Handhabung zum Thema „right to repair“ verschiedener Hersteller und nimmt auch die Seite des Verbrauchers unter die Lupe und wie schwer es tatsächlich ist, ein modernes Elektrogerät zu reparieren, selbst wenn man technisch gesehen die richtigen Voraussetzungen dafür hat.
Auf YouTube gibt es viele Do-it-yourself-Videos
Auf YouTube, Social Media oder Webseiten wie iFixit, gibt es viele kleine bis superumfangreiche Tutorials, Lifehacks oder Tipps sowie kleine Anleitungen, wie man was macht, oder wie man z. B. mit kleinen Reparaturen Geld sparen kann. Wenn z B. das Handy nicht mehr geht, wie es im Video gezeigt wird, braucht man nicht unbedingt gleich ein neues zu kaufen, wenn man weiss wo es Ersatzteile gibt. Es gibt auch Videos auf YouTube, in denen gezeigt wird, wie man z. B. ein gebrochenes Display #spidermanapp, durch ein neues austauscht, oder wie man eine Batterie wechselt.
Zusätzlich ist es besser für die Umwelt, wenn nicht ständig neue Produkte hergestellt werden müssen und es schont das eigene Portemonnaie ebenso.
Verbraucher vs. Firma
Wie immer hat jede Medaille mindestens zwei Seiten, in unserem Fall gibt es den Verbraucher und den Hersteller und beide haben nur zu gute Argumente, warum es k/ein Recht auf Reparatur geben sollte. Eines ist mir als Verbraucher klar, ich sollte nach dem Kauf eines Produktes auch das Recht haben, dass ich das Produkt wieder reparieren kann – wenn ich denn das technische Verständnis mitbringe. Gerade bei Alltagselektronik ist es gut, wenn es Ersatzteile gibt, die man auch überall einfach bekommt.
Als Beispiel das iPhone von Apple
Apple z.B. möchte mehr Kontrolle über die eigenen Produkte haben. Sicher stellen Apple-Zulieferer alle Ersatzteile für iPhones und so weiter her, dass heisst aber noch lange nicht, dass Apple möchte, dass man es selber reparieren kann. Ganz im Gegenteil! Viele Hersteller in der Apple-Lieferantenkette sind vertraglich dazu verpflichtet, ihre Teile ausschließlich an Apple zu verkaufen und bei Zuwiderhandlungen drohen hohe Strafen.
Bei einem Reparaturfall hat man also die Qual der Wahl, entweder das zu reparierende Produkt zu Apple einzusenden, einen Termin im Apple Store zu vereinbaren oder gleiches bei einem Apple Authorized Service Provider zu machen, denn nur diese sind in der Lage originale Neuteile zu besorgen (und zu verbauen).
John Deere und Tesla gehen sogar noch einen Schritt weiter
Der Landmaschinenhersteller John Deere behauptet sogar, dass der Käufer eines Traktors zwar diesen Traktor besitzt, aber die Software-Rechte immer noch beim Hersteller liegen. Das bedeutet, dass man zwar seinen schickes Monstrum einer Landmaschine reparieren kann, die Software einen dann aber aussperrt und viele Benutzer daher zu gecrackten Betriebssystemen übergehen um sich damit nicht rumärgern zu müssen.
Auch mit einem Tesla ist dem Fahrer angeraten zu einer originalen Tesla Werkstatt zu gehen, sollte mal etwas mit dem „Wunderauto“ nicht stimmen, denn erstens ist es sehr schwer an Ersatzteile zu kommen, aber selbst wenn, kommt es hin und wieder vor, dass nicht bei Tesla reparierte Teslas keine Updates der Software zum Fahrzeug mehr bekommen oder einfach vom Nutzen des Supercharger-Netzwerks ausgeschlossen werden.
Kümmert mich wenig – oder sollte es?
Ich muss gestehen, dass ich mir über sowas recht selten Gedanke mache. Wenn eines meiner Apple-Geräte defekt ist, ist mein erster Gang in den Apple Store, ich denke nicht ein mal darüber nach es woanders machen lassen zu können, wenn ich ehrlich bin. Bisher hat das für mich auch immer super geklappt und das eine Mal, dass ich etwas mehr zahlen musste und fand dass das es echt weh tat 😱, war es meine eigene Schusseligkeit als ich meine iPhone habe runterfallen lassen.
Wie siehst du das ganze Thema für dich selber? Könntest du dein iPhone Display selber wechseln wenn du ein passendes Ersatzteil hättest? Ich kann es nicht. 😎