YouTube filtert Musikvideos in Deutschland
Nutzer der weltweit größten Online-Videoplattform YouTube bekamen heute die Botschaft auf den Bildschirm: „Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar“. Wer auf Videos großer Musiklabels zugreifen möchte, muss mit dieser Meldung momentan leben. Die Gema verlangt für jeden Aufruf eines geschützten Titels 12€cent. Dies möchte YouTube mit der Sperrung umgehen, da sich die Unternehmen noch nicht einigigen konnten.
Das Tochterunternehmen von Google hatte am Vorabend damit begonnen, systematisch Musikvideos seiner Partner EMI, Sony Music, Universal und vieler kleinerer konzernunabhängiger Label für Zugriffe aus Deutschland zu sperren. Hintergrund der Sperre ist ein Streit zwischen YouTube und der deutschen Verwertungsgesellschaft Gema. Die Gema wahrt die Urheberrechte von «Musikurhebern», also Komponisten, Textautoren und Musikverlegern. Immer, wenn eine CD verkauft oder Musik im Radio gespielt wird, fließen Gebühren an die Gesellschaft. Im Jahr 2007 kamen so immerhin knapp 850 Millionen Euro zusammen, die nach Abzug der Kosten von rund 120 Millionen Euro an die Künstler weitergereicht wurden.
Zum Start des deutschsprachigen Videoangebots von YouTube im November 2007 hatten sich die Videoplattform und die Gema auf eine Rechteverwertungspauschale geeinigt, über deren Höhe beide Seiten Stillschweigen vereinbarten. Der Vertrag lief am Dienstag (31. März) aus. Und eine Anschlussvereinbarung konnte nicht rechtzeitig gefunden werden.
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